Das Vorderladerschießen
…. zwischen Nostalgie und Sport
Das Schießen mit Vorderladern ist wohl die ursprünglichte Art des Schießens mit Feuerwaffen überhaupt, deren Ursprung bereits Anfang des 14. Jahrhunderts gelegt wurde. Die Entdeckung des Schwarzpulvers und die Geschichte der Feuerwaffen können nicht voneinander getrennt werden. Die  Meinung, das Schwarzpulver sei von dem Mönch Bertold Schwarz entdeckt worden, gehört eher ins Reich der Fabeln. Schwarzpulver ist jahrtausende alt, viel älter als Feuerwaffen, und soll bereits vor Christi Geburt in China erfunden worden sein. Sein Name stammt daher wohl eher von der typischen Farbe. Auch heute wird noch mit Vorderladern geschossen, und zwar sportlich (z.B. im  „DSB“ BDMP, BDS ), aber auch jagdlich, wie z.B. in Amerika.
Das Schiessen ……..
Das Laden der Vorderladerwaffen erfolgt – wie der Name schon sagt – von vorne durch den Lauf (Ausnahme: Revolver). Zunächst wird die Schwarzpulverladung eingefüllt. Anschließend wird die Kugel oder das Geschoß in den Lauf geschoben. Die Rundkugeln werden in sogenannte gefettet oder geölte Schußpflaster zur Besseren Führung „eingepackt“  Beim heutigen sportlichen Schießen kommen hauptsächlich zwei Zündsysteme zum Einsatz. Die Steinschloß- und Perkussionszündung.
  • Benutzt werden noch die Steinschloßwaffen, bei denen die Zündung des Schwarzpulvers durch einen Funken erfolgt, welcher durch einen feinen glühenden Metallspan erfolgt, der durch Reibung eines Feuersteins über eine Metallscheibe erzeugt wird. Dazu wird ein Feuerstein, der im Schlaghahn befestigt ist, über eine metallene Schlagfläche abgeschlagen. Der dabei entstehende heiße Zündfunke  zündet zunächst eine lose Zündladung(das Zündkraut) die in der Pfanne liegt, die ihrerseits mit einer zeitlichen Verzögerung über einen Zündkanal die Hauptladung im Lauf (Pulverkammer)  entzündet.
  • Weiterhin gibt es noch die Perkussionszündung. Hier erfolgt die Zündung mittels eines schlagempfindlichen Zündhütchens, welches mit Kaliumchlorat oder Knallquecksilber gefüllt ist. Wenn nun der Hahn auf dieses Zündhütchen trifft, entsteht ein heißer Zünd -Strahl, der ebenfalls über einen Zündkanal die Hauptladung im Lauf (Pulverkammer)entzündet.
Aus der Beschreibung kann man unschwer entnehmen, daß die Steinschloßzündung deutliche Nachteile in der Zündzuverlässigkeit und Zündgeschwindigkeit gegenüber der Perkussionszündung aufweist (bei schlechtem Wetter hatte der Krieg  früher Pause !). Die Perkussionszündung hat sich bei der „Befriedung“ des amerikanischen Kontinents als äußerst zuverlässig erwiesen. Mit einem Perkussionsrevolver standen dem Schützen in der Pionierzeit sagenhafte 6 Schuß – ohne nachzuladen – zur Verfügung. Die Besonderheit beim Perkussionsrevolver ist, wie oben bereits angedeutet, daß hierbei nicht das Schwarzpulver von vorne durch den Lauf geladen wird, sondern in eine Trommel, die sich hinter dem Lauf befindet. Was die wenigsten wissen, fast alle bekannten Revolverhelden des Wilden Westens haben mit Vorderladerrevolvern geschossen.
Heute schießt man in der Regel mit Replicas, das sind original- und detailgetreue Nachbauten von Vorderladern. Nach dem Regelwerk des DSB und auch der anderen Schiepsportverbände darf heute ausschließlich mit solchen Nachbauten von historischen Vorbildern bei den Meisterschaften geschossen werden! Originalwaffen wären auch zu kostbar und bei der heutigen Schußkadenz einer überproportionalen Abnutzung (und damit Wertverlust) ausgesetzt.