Gedenken und Solidarität mit allen Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft
Rede des Vorsitzenden D. Albrecht anlässlich der Kranzniederlegung 2022
Liebe Anwesende,
liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder, liebe Spielleute.
Als vor einiger Zeit die Überlegung aufkam, dass wir zukünftig zu Beginn unseres Schützenfestes ein Zeichen der Toleranz und des Gedenkens setzen wollen, um zu mahnen, dass niemals wieder Menschen wegen ihrer Herkunft, Gesinnung, Orientierung oder ihrer Freiheitsliebe ausgegrenzt, verfolgt, gequält oder getötet werden, haben wir nicht geahnt, welche tragische Realität dieser Anlass heute haben würde.
Niemand von uns hätte auch nur entfernt daran gedacht, dass 80 Jahre nach dem 2. Weltkrieg und rd. 30 Jahre nach der Perestroika mitten in Europa ein entwickeltes Volk ein benachbartes Brudervolk brutal überfällt, misshandelt und zu zerstören versucht, nur weil diese Schwestern und Brüder friedlich und in Freiheit mit ihren Nachbarn zusammenleben wollen.
Welcher Hass und welche Machtgier … aber auch welche Minderwertigkeitsgefühle müssen in solchen Menschen stecken, die den Gedanken von Freiheit, Toleranz und einem friedlichen Miteinander fürchten.
Gerade wir Deutsche erinnern uns noch gut daran, wie heute genau vor 69 Jahren am 17. Juni 1953 russische Panzer in Ostberlin die Hoffnung auf Freiheit und Zusammengehörigkeit brutal niedergewalzt haben.
Unser Gedenken gilt daher nicht nur allen Opfern von Intoleranz, Krieg und Gewaltherrschaft. Sondern unsere uneingeschränkte Solidarität gilt heute ganz besonders unseren europäischen Schwestern und Brüdern in der Ukraine.
In diesem Sinn verneigen wir uns mit dieser Kranzniederlegung zum Gedenken an alle Opfer von Krieg, Verfolgung und Gewaltherrschaft.